Lernformen

 

 

 
 
 
 

Weiterbildungsangebote sind einem ständigen Wandel unterworfen. Sei es durch gesellschaftliche Veränderungen, durch den andauernden Strukturwandel auf dem Arbeitsmarkt oder auch neue technische Möglichkeiten. Diese Veränderungen wirken sich auch auf die angebotenen Lernformen aus. Der Digitalisierungsprozess schafft die Grundlage für eine Vielzahl an Möglichkeiten, an einer Weiterbildung teilzunehmen.

Nicht zuletzt spielen auch Faktoren, wie die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Weiterbildung sowie die flexible Gestaltung der Lernform, beispielsweise zur Anpassung an die Belange von Unternehmen bei der Qualifizierung ihrer Mitarbeiter*innen, eine zentrale Rolle.

Doch welche Lernformen gibt es inzwischen auf dem Weiterbildungsmarkt und durch welche Merkmale sind diese gekennzeichnet?

Die nachfolgende Übersicht soll Bildungsinteressierten und Unternehmen gleichermaßen dabei helfen, die passende Weiterbildungsform auszuwählen.

 
 

Präsenzunterricht

 
 
Präsenzveranstaltungen

Bei Präsenzveranstaltungen handelt es sich um fremdorganisiertes Lernen an einem bestimmten Ort zu festgelegten Zeiten. Lehrende und Lernende stehen in direktem Kontakt zueinander. Es können Fragen gestellt, Probleme diskutiert und Projekte bzw. Aufgaben gemeinsam bearbeitet werden.
Es gibt verschiedene Formen von Veranstaltungen, die beim Anbieter stattfinden.
In Coachings beispielsweise wird eher beraten, begleitet und bei der Erreichung eines Zieles unterstützt. Workshops hingegen dienen z. B. praktischen Übungen, um letztlich den Stoff selbst zu erarbeiten. Weitere Präsenzveranstaltungen können u. a. Kurse, Lehrgänge, Seminare, Übungen, Trainings und Vorlesungen sein.
 
 

Fernunterricht/Fernstudium

 
 
Fernunterricht/Fernstudium

Lehrende und Lernende sind überwiegend räumlich voneinander getrennt, wobei mitunter auch Präsenzphasen vor Ort beim Lehrgangs- bzw. Studieninstitut dazu gehören können, um z. B. praktische und handwerkliche Kenntnisse zu vermitteln.
Die Teilnehmenden erhalten die Lerninhalte regelmäßig in Form von Lehr- oder Studienbriefen zugesendet sowie ggf. entsprechende Softwareanwendungen und deren Lizenzen für die vorgesehene Dauer. Diese Unterlagen müssen Fernlernende selbständig durcharbeiten, die gestellten Aufgaben bearbeiten und zur Korrektur an das Fernlehr- bzw. Studieninstitut einsenden.
In der Regel können sich Fernlernende unkompliziert mit anderen Teilnehmenden und/oder Betreuenden austauschen.
Die Vorteile: Zeitliche und räumliche Unabhängigkeit vom Lehr- bzw. Studieninstitut sowie zeit- und ortsunabhängiges Lernen. Auf der anderen Seite erfordert das Fernlernen genügend Durchhaltewillen aufgrund des überwiegenden Anteils an Selbstlernphasen.
 
 

Mischformen

 
 
Blended Learning

Hier werden verschiedene Lernformen vermischt: neben Lernen in Präsenz und online gehen auch diverse Methoden und Medien ineinander über. Dabei sind alle Kombinationen erlaubt, solange sie das optimale Erreichen des Lernzieles ermöglichen.
Combined Learning

Über eine Videokonferenzsoftware werden interaktive Lehrveranstaltungen durchgeführt, die sowohl vor Ort als auch online besucht werden können. Über Mikrofon, Kamera und Chat können die Teilnehmenden direkt miteinander kommunizieren.
Hybrid Learning

Diese Lernart kombiniert das Lernen on- und offline miteinander. Digitale Trainingseinheiten finden zu festgelegten Zeitpunkten und mit allen Lernenden gemeinsam statt.
 
 

E-Learning

 
 
Computer Based Training (CBT)

Beim CBT nutzen die Lernenden zeitlich und örtlich unabhängig ein Lernprogramm auf dem PC. Durch die Flexibilität gibt es jedoch keinen direkten Kontakt zu anderen Lernenden oder Lehrenden. Hier geht es vor allem um das individuelle Selbstlernen.
Game Based Learning

Über digitale Lernspiele werden gezielt Informationen und Wissen vermittelt. Das Spiel dient hier der Lernmotivation. Reale Situationen können auch mehrfach durchlaufen werden, um das Handeln trainieren, Strategien leichter erarbeiten und Entscheidungen treffen zu können. Das Feedback für die Lernenden kann zeitnah gegeben sowie das Niveau an gestiegene Fertigkeiten angepasst werden.
Lernplattformen

Um das Lernen über alternative Wege zu ermöglichen, gibt es mittlerweile viele verschiedene technische Lernumgebungen sowie Hilfsmittel, mittels derer sich die Lernenden mit anderen Lernenden oder den Lehrenden vernetzen können. Und es werden mehr. Manche dieser Plattformen sind ganz allgemein nutzbar von Lernenden, andere richten sich an bestimmte Branchen oder Unternehmen.
Gemeint sind hier beispielsweise Apps, Avatare, Clouds, Foren, Moodle, Virtual Reality.
Mobile Learning

Das mobile Lernen läuft über mobile Endgeräte (Tablet/Smartphone). Es werden über diese Geräte, etwa in Apps oder durch Podcasts, viele Informationen in kleinen, in sich geschlossenen Lerneinheiten zur Verfügung gestellt, die dann zeit- und ortsunabhängig bearbeitet werden können. Neben dem Erwerb neuen Wissens können diese auch der Festigung oder Überprüfung von bereits Erlerntem dienen.
MOOC

MOOCs steht für “Massive Open Online Course”. Gemeint sind kostenfreie Videokurse, die im Internet abrufbar sind. Neben Teilnahmevoraussetzungen gibt es auch Teilnehmerbegrenzungen. Zeitlich sind diese Videokurse an Hochschul-Seminaren orientiert. Nach einem festgelegten Startzeitpunkt wird über einen Zeitraum von Wochen oder Monaten ein Kursthema behandelt. Beendet wird der Kurs mit einer Abschlussprüfung, die ebenfalls zu einem festgelegten Zeitpunkt stattfindet. Begleitet werden können sie z.B. von Übungen, Foren.
Online-Coaching

Online-Coaching wird rein virtuell oder ergänzend zu einem Präsenz-Coaching durchgeführt. Kommuniziert werden kann dabei in einem ausschließlich den Teilnehmenden zugänglichen, virtuellen Raum. Dies kann z. B. über Chats, Videos, Whiteboards oder Bilder geschehen.
Selbstlernmodul

Wie eine Art Baukastensystem gestalten sich Selbstlernmodule. Lernende können zu bestimmten Themen aufbereitete Inhalte mittels in sich abgeschlossener Lerneinheiten per individuellem Selbstlernen aneignen. Über Zwischenfragen, Übungen oder Multiple-Choice-Fragen werden die Lernenden darin unterstützt, neues Wissen zu erlernen oder vorhandenes Wissen zu festigen.
Social Learning

Beim sozialen Lernen werden alle existierenden medialen Austauschformen genutzt. Im Mittelpunkt steht hierbei das Ziel, gemeinsam mit anderen Lernenden Lösungen zu entwickeln.
Teletutoring

Online organisiert werden die Lernenden durch Teletutor*innen technisch wie inhaltlich begleitet, beraten, erhalten Feedback über deren Lernerfolge, beantworten Fragen. Dies geschieht über Mails, Foren oder Chats.
Virtuelle Lerngruppen

Virtuelle Lerngruppen sind selbstorganisierte Gruppen Lernender, die sich in Internet-Foren orts- und teilweise zeitunabhängig treffen können, um gemeinsam Themen zu bearbeiten.
Virtuelles Klassenzimmer

Dem herkömmlichen Präsenzunterricht sind die virtuellen Klassenzimmer sehr ähnlich, wobei der Unterricht online-basiert stattfindet. So können räumlich getrennte Lernende und Lehrende zeitgleich an der Weiterbildung teilnehmen und direkt miteinander kommunizieren, etwa über Headset, Kamera und Chat. Auf diese Weise ist ein direktes Feedback an Lehrende möglich und Fragen können direkt gestellt sowie beantwortet werden. Je nach Gruppengröße können die Teilnehmenden auch interaktiv Aufgabenstellungen miteinander bearbeiten.
Web Based Learning/Web Based Training (WBT)

Hiermit sind Onlinekurse im Inter- oder Intranet gemeint. Diese sind als Selbstlernprogramme gestaltet, in denen sich Lernende selbstständig mittels Übungen und Aufgaben durch ein Thema arbeiten. Die einfache Bereitstellung der Lerninhalte und die Möglichkeit, diese zentral zu aktualisieren sowie die ort- und zeitunabhängige Kommunikation zwischen Lernenden und Lehrenden gehören zu den Vorteilen dieser Lernform.
Webinar

Das Wort Webinar setzt sich zusammen aus Web und Seminar. Es ist also ein Seminar, das im Internet stattfindet. Die Teilnehmenden verfolgen einen Vortrag oder eine Präsentation live, wobei diese interaktiv gestaltet sein können. Die Kommunikation wird über einen Live-Chat ermöglicht. Ein Webinar finden zu einem festgelegten Zeitpunkt sowie in einer festgelegten Dauer statt.
 
 
Ansprechpartner: Herr Horst Junghans | Tel.: 030 28 38 42 38 | junghans@wdb-berlin.de